Zuletzt aktualisiert: 23.11.2025
Das neue Trade Republic Crypto Wallet zählt zu den spannendsten Produkt-Updates, die der Berliner Neobroker seit Jahren veröffentlicht hat. Nach Private Markets und Zinsprodukten können Nutzer jetzt Kryptowährungen nicht nur handeln, sondern endlich senden, empfangen, staken und als Zahlungsmittel verwenden. Doch wie gut ist die neue Funktion wirklich?
In diesem umfangreichen Trade Republic Crypto Wallet Test analysiere ich Kosten, Risiken, steuerlichen Aspekte und Vorteile für Anleger. Außerdem erkläre ich, für wen sich das Wallet tatsächlich lohnt – und wo bessere Alternativen warten.
Inhalte
Was kann das neue Crypto Wallet von Trade Republic?
Das Wichtigste in Kürze
Vor ein paar Monaten kündigte Trade Republic drei neue Funktionen an. Nach Private Markets und Zinsprodukten ist mit der Crypto Wallet nun auch das dritte Feature in der App verfügbar.
Das sind die wichtigsten Funktionen der Wallet:
- Verwahrung von 50+ Kryptowährungen in der Trade Republic Wallet
- Nutzung von Bitcoin, Ether & Co. als Zahlungsmittel
- Möglichkeit zum Krypto-Transfer an eigene Wallets
- 1 Prozent Bonus auf alle Einzahlungen bis zum 14.12.2025
- Saveback von 2 % auf alle Krypto-Zahlungen (bis zu 1.500 € pro Monat) bei einer Reinvestition via Sparplan
- Staking von 5 Coins (Ethereum, Solana, Cardano, Polkadot, NEAR Protocol)
Kryptowährungen wie Bitcoin, Solana oder Ethereum konnte man zwar schon seit mehreren Jahren in der Trade Republic App handeln, sie wurden jedoch nicht in einer Wallet gespeichert.
Wer bereits vor Einführung der neuen Funktion im Besitz von Coins war, sollte sich beim nächsten Login nicht wundern. Dein Portfolio ist nicht plötzlich geschrumpft, vielmehr werden die Kategorien Brokerage und Crypto nun voneinander getrennt.
Neue Funktionen
Zusammengefasst lassen sich die neuen Krypto-Funktionen in drei Kategorien einteilen:
- Transferzahlungen
- Saveback
- Staking
Mithilfe von Transfers kannst du Kryptowährungen senden & empfangen. Entweder an eine Drittpartei oder an dein eigenes Wallet, um Coins wie Bitcoin oder Ether selbst zu verwahren. Eine Überweisung ist bereits ab 1 € möglich. Damit erfüllt der Neobroker den Wunsch vieler Kunden, Bitcoins in Selbstverwahrung zu nehmen.
Mit der Saveback-Funktion erhältst du bei jeder Zahlung mit Bitcoin oder anderen Cryptos einen Bonus von 2 %. Dieser Bonus gilt bis zu einem Maximalbetrag von 1.500 € pro Monat und ähnelt dem Cash-Saveback von Trade Republic, der aktuell bei 1 % liegt. Durch den Crypto Saveback kannst du also maximal 30 € Bonus pro Monat erhalten. Die zusätzliche Finanzspritze ist allerdings an eine Reinvestition in einen Crypto-Sparplan gekoppelt (Mindestbetrag: 50 €).
Geld dazu verdienen kannst du bei Trade Republic jetzt auch mit Staking. Erfahrene Krypto-Anleger kennen die Option womöglich bereits von anderen Anbietern. Mithilfe von Staking stellst du deine Coins dem jeweiligen Blockchain-Netzwerk zur Verfügung. Der Netzwerk-Betreiber nutzt diese Coins zur Bestätigung von Transaktionen. Im Gegenzug erhältst du eine zusätzliche Entlohnung in Form sogenannter Rewards. Bislang stehen in der Trade Republic App fünf Kryptowährungen für das Staking zur Verfügung: Ethereum, Solana, Cardano, Polkadot und NEAR Protocol.
Steuerpflichtiger 1 % Krypto Bonus bis 14.12.2025
Wie auch im Rahmen anderen Produkt-Launches (z. B. Aktien verschenken) rührt Trade Republic mit einer Sonder-Aktion die Werbetrommel: Du erhältst auf alle Einzahlungen, die bis zum 14.12.2025 auf deinem Crypto Wallet eingehen, einen Investitionsbonus in Höhe von einem Prozent.
Der Bonus gilt ohne Obergrenze und wird dir direkt nach deinem Investment gutgeschrieben. Allerdings verfällt der Betrag, wenn du die entsprechenden Kryptowährungen innerhalb von zwei Jahren verkaufst bzw. den eingezahlten Betrag aus deinem Crypto Wallet abziehst. Die Einbuchung des Bonus erfolgt zum aktuellen Marktpreis der entsprechenden Kryptowährung.

Bitte beachte, dass erhaltene Bonuszahlungen als steuerpflichtige Einkünfte gelten. Konkret heißt das: Die Prämie, die du auf Einzahlungen in dein Crypto Wallet bekommst, musst du im Kalenderjahr der Gutschrift (2025) in deiner Steuererklärung angeben. Zahlst du z. B. 1.000 € in Bitcoin ein und erhältst einen Bonus von 10 €, wird dieser mit deinem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert. Der Bonus gilt damit nicht als Kapitalertrag oder als Einkunft aus einem privaten Veräußerungsgeschäft.
Anders sieht es beim Verkauf von Krypto-Coins aus, die du aus Bonusmitteln erhältst. Dadurch, dass der Bonus zum Marktpreis eingebucht wird, gilt dieser als Anschaffungspreis. Der Verkauf dieser zusätzlichen Bonusmittel wird deshalb steuerlich wie andere Krypto-Geschäfte behandelt. Erfüllst du die Bonus-Mindesthaltedauer von zwei Jahren, fallen beim Verkauf keine Steuern an. Das liegt an der Spekulationsfrist, die eine steuerfreie Veräußerung von Cryptos ab einer Besitzdauer von mehr als einem Jahr vorsieht.
Wie sicher ist das neue TR Crypto Wallet?
Verwahrung und Sicherheit von Kryptozahlungen
Ausgestattet mit einer MiCAR-Lizenz ist Trade Republic die erste europäische Bank, die ein derart umfassendes Krypto-Angebot für seine Kunden schafft. Ohnehin muss ich sagen, dass der Berliner Neobroker beim Thema Sicherheit überzeugt.
So werden die Krypto-Assets von der Trade Republic Bank GmbH in Zusammenarbeit mit BitGo Europe GmbH verwahrt. BitGo setzt auf einen Offline-Mechanismus, der Kryptowährungen wie Solana vor Hackerzugriffen schützt. Ein Diebstahl deiner Coins ist deshalb äußerst unwahrscheinlich.
Auch beim Transfer von Cryptos setzt Trade Republic diverse Sicherheitsmechanismen ein. So musst du z. B. bei der Übertragung an eigene Wallets eine Testtransaktion durchführen, um deine Inhaberschaft nachzuweisen.
Ähnliche Verifikationsschritte greifen beim Senden und Empfangen von Zahlungen fremder Parteien. So fragt Trade Republic z. B. persönliche Daten der Gegenseite bei dir ab. Auch Rückfragen bezüglich der Mittelherkunft des Krypto-Transfers sind möglich.
In jedem Fall solltest du darauf achten, Transaktionen nur über Blockchain-Netzwerke auszuführen, die von Trade Republic unterstützt werden. Prüfe Empfänger- und Netzwerkdaten vor jeder Transaktion, ansonsten droht bei fehlerhaften Angaben der Verlust deiner Coins.
Figment als Staking Partner
Der sicherheitsorientierte Ansatz zeigt sich bei Trade Republic auch mit Hinblick auf den Staking-Partner. Hier arbeitet Trade Republic mit der Firma Figment Inc. zusammen. Bei dem kanadischen Anbieter handelt es sich um ein etabliertes Unternehmen, das in der Krypto-Branche unter anderem mit Bitvavo und der Crypto Finance Group (Teil der Deutsche Börse Gruppe) kooperiert.
Figment betreibt sogenannte Validator-Knoten, die den Sicherheitsmechanismus verschiedener Blockchain-Netzwerke unterstützen und für das Staking unerlässlich sind. Die Kanadier haben ihre Infrastruktur im Hinblick auf Staking-Rewards optimiert.
Zudem ist das Konzept von Figment weniger anfällig für Slashing, das zu einem der größten Risiken beim Staking zählt. Unter Slashing versteht man den (teilweisen) Verlust von Coins als Folge von Regelverstößen oder technischen Fehlern im Validierungsprozess.
In puncto Sicherheit setzt Trade Republic damit nach meinen Erfahrungen auf den Goldstandard. Zwar unterliegt man als Krypto-Investor tendenziell immer höheren Risiken als bei einer Geldnlage in Aktien oder ETFs, innerhalb der digitalen Assetklasse erfüllt das neue Angebot von Trade Republic jedoch die maximal möglichen Sicherheitsstandards.
Wie funktionieren Krypto-Transfers?
Coins in der App versenden und empfangen
Mit der neuen Wallet-Funktion von Trade Republic kannst du Kryptowährungen an eigene Wallets und Wallets von Drittparteien versenden. Insgesamt stehen über 50 Cryptos zur Verfügung. Gleichzeitig ermöglicht das neue Feature auch den Empfang von Kryptozahlungen, die an dein Trade Republic Wallet verschickt werden. Der Empfang ist unter anderem über den Scan eines persönlichen QR-Codes möglich.
Um Bitcoin, Ether oder Solana zu transferieren, musst du dich zunächst in dein Crypto Wallet einloggen. Dort findest du die Funktion „Crypto Transfer“. Über die Schaltfläche kannst du alle deine Überweisungen abwickeln. Von Identitätsprüfung über Zahlungsbeträge bis hin zur Transaktionsbestätigung – in der App lassen sich deine Krypto-Transaktionen kompakt und einfach managen.

Bei jeder Überweisung fordert dich Trade Republic auf, die Transaktionsdaten (z. B. Empfängeradresse, Netzwerk) zu bestätigen. Dies ist nötig, um illegale Geschäfte zu unterbinden oder dich vor Betrügern zu schützen. Bei Bedenken kann der Neobroker eine Transaktion ablehnen.
Derlei Maßnahmen haben direkten Einfluss auf die Dauer des Krypto-Transfers. Während die Abwicklung auf der Blockchain in der Regel nur 10 – 60 Minuten dauert, kann der Prüfungsprozess von Trade Republic mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Normalerweise sollten deine Crypto Transfers aber innerhalb von maximal einem Tag in der Wallet des Empfängers ankommen. Aus meiner Perspektive ist das absolut in Ordnung, zumal die Überprüfung deiner Sicherheit dient.
Steuerliche Aspekte bei Crypto Transfers
Ein Transfer von Bitcoin, Ether und Co. kann ein steuerrelevantes Ereignis darstellen. Versendest du Bitcoin z. B. an eine Drittpartei, um eine Rechnung zu bezahlen, stellt dies einen Verkauf dar. Bei einer Haltedauer von unter einem Jahr musst du den Gewinn versteuern (Differenz aus Anschaffungskosten und Marktwert zum Verkaufszeitpunkt). Trade Republic führt diese Steuern nicht für dich ab, du bist für die Auflistung in deiner Einkommensteuererklärung selbst verantwortlich.
Anders sieht es bei Überweisungen an eigene Wallets aus. Transferierst du Krypto-Coins aus der Trade Republic App auf ein eigenes Wallet, um sie selbst zu verwalten, fallen keine Steuern an. Schließlich wechselt die Kryptowährungen in einem solchen Fall nicht den Besitzer und stellt keine Veräußerung dar.
Sonderfälle wie ein Transfer von Bitcoins an Freunde und Familie unterliegen bis zu gewissen Freibeträgen der Schenkungssteuer. Vor einer solchen Transaktion solltest du die Freibeträge genauestens prüfen und vorbereitet sein, falls es zu Rückfragen seitens des Finanzamts kommt. Eine ordnungsgemäße Dokumentation deiner Krypto-Transaktionen ist dafür maßgeblich. Dabei hilft dir auch das Wallet von Trade Republic, in der jede Transaktion gespeichert wird.
Kosten & Gebühren
Trade Republic erhebt für die Abwicklung eines Crypto Wallet Transfers keine zusätzlichen Kosten. Allerdings fallen bei jeder Übertragung sogenannte Netzwerkgebühren an. Diese hängen von der Blockchain-Umgebung ab, die du für den Transfer nutzt. In der Regel belaufen sich die Gebühren auf 0,10 € bis 1,00 € pro Transaktion.
Die bei Trade Republic übliche Fremdkostenpauschale (1 € pro Order) greift bei Crypto Transfers nicht. Sie fällt lediglich an, wenn du Cryptos am Markt über die App handelst.
Sollte man mit Crypto bezahlen und 2 % Saveback nutzen?
Wie funktioniert der Crypto Saveback?
Mit dem neuen Crypto Saveback erhältst du die Option, bei Zahlungen mit deiner Trade Republic Visa Card 2 Prozent Saveback zurückzuerhalten. Hierfür musst du in der Trade Republic App zu deiner Visa Card navigieren und unter dem Fenster „Zahle mit“ die entsprechende Kryptowährung auswählen.

Anschließend werden deine Kreditkartenzahlungen im Geschäft oder beim Online-Shopping über deinen Kryptobestand abgewickelt. 2 % des Betrags erhältst du bis zu einer monatlichen Obergrenze von 1.500 € zurück.
Allerdings bekommst du den Saveback nur, wenn du mindestens 50 € in einen monatlichen Sparplan investierst. Der Saveback (maximal 30 €) wird auf deinen Sparbetrag addiert und in den jeweils ausgewählten Sparplan reinvestiert. Als Krypto-Sparpläne stehen dir z. B. Solana, Ethereum oder Bitcoin zur Verfügung.
Steuerliche Nachteile beim Bezahlen mit Crypto
Das Ganze klingt jedoch nur auf den ersten Blick lukrativ. Was du womöglich nicht weißt: Jede Bezahlung, die du mit Crypto über deine Trade Republic Karte tätigst, löst faktisch einen Verkauf der Kryptowährung aus.
Hältst du die Coins kürzer als ein Jahr, sind bis dahin angefallene Gewinne mit deinem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern.
Beim Bezahlvorgang greift das sogenannte FIFO-Prinzip. Das heißt: Zuerst werden die Krypto-Anteile veräußert, deren Erwerb am längsten zurückliegt. Beträgt die Haltedauer der Anteile gemäß FIFO mehr als ein Jahr, fällt die Steuer weg.
Kosten & Gebühren
Die Besteuerung ist jedoch nicht der einzige Haken an der neuen Crypto Bezahlfunktion. Zwar zahlst du keine direkt ersichtlichen Gebühren, die Kostenfallen liegen jedoch im Detail versteckt.
Der wesentliche Kostentreiber ist dabei der Spread, also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis. Nach meinen Recherchen liegt dieser bei Trade Republic durchschnittlich bei knapp einem Prozent. Zumindest bei kleineren Beträgen unter 1.500 €, die für den Crypto Saveback relevant sind.
Für unseren konkreten Fall heißt das: Du bekommst bei einer Zahlung mit Krypto zwar 2 % Saveback, allerdings sorgt der Spread für einen schlechteren Umtauschkurs (von bis zu 1 %) des Kryptobestands, der für die Zahlungstransaktion verwendet wird. Der Netto-Saveback von Crypto Zahlungen beläuft sich also auf nur gut einen Prozent und liegt im Bereich des Cash-Savebacks (1 %).
Erschwerend hinzu kommt, dass wir bei Bitcoin und Coins wie Ripple oder Solana von Währungen mit hoher Volatilität sprechen. Dein täglicher Kaffee kann also an einem Tag für einen Bitcoin-Wechselkurs von 100.000 € und eine Woche später für 80.000 € verrechnet werden. Derlei Schwankungen bist du bei Zahlungen mit Fiatwährung nicht ausgesetzt.
Worauf muss man beim Staking als Trade Republic Kunde achten?
So verdienst du Staking-Rewards
Mit der neuen Staking-Funktion erhältst du bei Trade Republic die Möglichkeit, Rewards zu verdienen. Dabei handelt es sich um eine Art von Dividende auf Kryptowährungen, die allerdings einige Besonderheiten mit sich bringt.
Um Rewards verdienen zu können, musst du zunächst in eine Kryptowährung investieren, deren Netzwerk nach dem Proof of Stake Ansatz funktioniert. Das Bitcoin-Netzwerk arbeitet übrigens auf Basis einer Proof of Work Strategie. Ein Staking von Bitcoin ist deshalb nicht möglich.
Bei Trade Republic stehen derzeit folgende Coins zum Staking zur Verfügung:
- Ethereum
- Solana
- Cardano
- Polkadot
- NEAR Protocol
Nach dem Kauf der Cryptos musst du deinen Bestand aktiv zum Staking anmelden. Mit der Registrierung stellst du dem Validator Coins zur Verfügung. Im Fall von Trade Republic ist das der Anbieter Figment. Figment nutzt deine Assets, um Transaktionen technisch zu validieren und damit die Sicherheit & Funktionalität des Netzwerks zu erhöhen.
Im Rahmen der Validierung erhält der Netzwerk-Betreiber Transaktionsgebühren in Form neuer Krypto-Coins. Als Gegenleistung für deine Teilnahme am Staking-Prozess erhältst du eine Verdienstbeteiligung (Rewards). Wir sprechen in diesem Fall von passivem Staking.

Die Höhe der Staking-Rewards hängt in der Regel von der Marktkapitalisierung und der Wachstumsphase einer Kryptowährung ab. Etablierte Coins wie Ethereum werfen geringere Rewards ab, bieten jedoch eine sichere Infrastruktur. Aktuell liegt die Annual Percentage Yield (APY), also der jährliche Reward-Satz, bei Trade Republic zwischen 1,9 % und 6,9 %. Aktivierst du z. B. 100 Coins zum Staking, erhältst du bei einer Reward Rate von 5 %, fünf Coins als Belohnung.
Die Gutschrift der Rewards findet wöchentlich statt. Beachte jedoch, dass Staking-Rewards immer in Form der gestakten Kryptowährung erfolgen. Die Rewards werden deinem aktuellen Coin-Bestand hinzugefügt und automatisch zum erneuten Re-Staking verwendet.
Muss ich auf Staking-Rewards Steuern zahlen?
Steuern beim Erhalt
Passive Staking-Rewards unterliegen in Deutschland einer doppelten Besteuerung. Du musst sie also beim Erhalt und Verkauf versteuern. Beim Erhalt greift eine jährliche Freigrenze von 256 €. Liegen deine gesamten Krypto-Einkünfte (Mining, Lending & Staking) unter dieser Freigrenze, fallen keine Steuern an (§ 22, Abs. 3 EStG). Sobald deine jährlichen Einnahmen die Freigrenze überschreiten, fällt auf den kompletten Betrag (anders als bei Freibeträgen) dein individueller Einkommensteuersatz an.
Beispiel: Hältst du z. B. Ethereum im Wert von 10.000 € und hast insgesamt 200 € Staking-Rewards verdient, sind diese steuerfrei. Bei einem Ethereum-Bestand von 20.000 € läge dein Verdienst bei 400 €. Bei einem individuellen Einkommensteuersatz von 30 % müsstest du also 120 € Steuern auf die Rewards zahlen.
Steuern beim Verkauf
Beim Verkauf der eingebuchten Staking-Coins greift das gleiche Prinzip wie beim regulären Krypto-Handel. Hältst du durch Staking verdiente Coins länger als ein Jahr, sind sie bei der Veräußerung steuerfrei (Ablauf der Spekulationsfrist). Verkäufe vor der einjährigen Frist werden mit deinem Einkommensteuersatz besteuert. Ausschlaggebend ist dabei die Differenz des Kurses der Kryptowährung zum Erhalts- und Verkaufszeitpunkt der Staking-Rewards.
Dabei gilt eine Freigrenze von 1.000 € (§ 23 EStG). Beachte jedoch, dass hierunter neben anderweitigen Krypto-Verkäufen auch z. B. Veräußerungen von Edelmetallen (Gold, Silber), Schmuck & Kunst fallen. Dementsprechend kann man in Summe schneller über der Freigrenze von 1.000 € liegen, als man denkt.
Durch die wöchentliche Gutschrift von Staking-Rewards kann das Ganze in Sachen Tracking schnell unübersichtlich werden. Schließlich variieren die Marktwerte der Coins zum jeweiligen Zeitpunkt des Erhalts. Bei der Erfassung können deshalb Krypto-Steuertools wie z. B. Blockpit helfen.
Auch unsere empfohlene Krypto-Plattform Bitvavo kooperiert mit Blockpit. Bitvavo Kunden erhalten gar einen Rabatt von 35 % auf das Steuertool.
Wie lange dauern die Warm-Up & Cool-Down Phasen?
Neben den steuerlichen Aspekten musst du beim Staking auch gewisse Sperrzeiten beim Handel beachten. Mit deiner Teilnahme am Proof of Stake Mechanismus verdienst du zwar Rewards, verlierst aber für einen bestimmten Zeitraum den Zugriff auf deine Coins. Das heißt, du kannst sie während dem Staking nicht verkaufen. Die genaue Zeitspanne hängt von den Netzwerkbestimmungen hinsichtlich der Warm-Up und Cool-Down Phasen zusammen.
Aktivierst du die Staking-Funktion, durchlaufen deine Coins zunächst eine Warm-Up Phase. In diesem Zeitfenster werden deine Coins für die Teilnahme vorbereitet. Die Länge der Warm-Up Phase hängt von der Kryptowährung, der Netzwerkauslastung und dem Betreiber ab. Beim Validator Figment kann diese zwischen wenigen Stunden und einigen Wochen betragen. Die geschätzte Warm-Up Phase von Ethereum beträgt bei Trade Republic aktuell z. B. 21 Tage. Allerdings sprechen wir hier von einem dynamischen Wert, der sich jederzeit ändern kann.

Nach der Warm-Up Phase wechseln die Coins in die aktive Staking-Phase, in der du Rewards bekommst. Möchtest du die Coins verkaufen, musst du das Staking zunächst deaktivieren. Anschließend durchlaufen die Cryptos eine Cool-Down Phase. Man spricht hierbei auch von Unstaking. Erst nach Ablauf des Intervalls hast du vollen Zugriff auf die Kryptomünzen. Erfahrungen zufolge kann der Cool Down bei der Kryptowährung Polkdaot bis zu vier Wochen in Anspruch nehmen. Cardano kommt hingegen komplett ohne Cool-Down aus. Cardano Coins stehen dir also direkt nach der Deaktivierung also wieder zur Verfügung.
Die genaue Dauer der Phasen kann letztlich variieren, da sie netzwerkabhängig sind. Sei dir in jedem Fall bewusst, dass du deine gestakten Coins für einen bestimmten Zeitraum nicht handeln kannst. Als Faustregel kann man hier mit ca. 3 bis 30 Tagen für Warm-Up plus Cool-Down rechnen.
Welche Kryptowährungen kann man staken?
Derzeit stehen fünf Coins bei Trade Republic zum Staking zur Verfügung:
| Coin | Market Cap (ca.) | APY | Start / Mainnet |
|---|---|---|---|
| Ethereum | 362 Mrd. USD | 1,92% | 2015 |
| Solana | 75 Mrd. USD | 6,29% | 2020 |
| Cardano | 16,7 Mrd. USD | 2,38% | 2017 |
| Polkadot | 4,5 Mrd. USD | 3,91% | 2020 |
| NEAR | 2,9 Mrd. USD | 6,94% | 2020 |
Ethereum
Ethereum ist hinter Bitcoin die weltweite Nummer 2 in puncto Kryptowährungen. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei 362 Mrd. $. Damit weist Ethereum mehr als den dreifachen Wert auf, als die vier anderen Coins zusammen.
Die relativ hohe Verlässlichkeit des Netzwerks wirkt sich jedoch auf die Staking-Rewards aus. So liegt die APY nur bei 1,92 %, was der niedrigsten Rate aller bei TR verfügbaren Währungen entspricht.
Solana
Weitaus höher sind die Verdienstmöglichkeiten mit Solana. Das sechstgrößte Krypto-Netzwerk lockt mit jährlichen Staking-Rewards von 6,29 %. Derzeit kann man bei Trade Republic nur mit NEAR Protocol höhere Rewards verdienen.
Für Solana spricht zudem der schnelle Transaktionsmechanismus, der sich positiv auf die Länge der Warm-Up und Cool-Down Phasen auswirkt. Solana wird deshalb auch gerne als High-Performance Blockchain bezeichnet.
Cardano
Die wissenschaftlich-basierte Proof of Stake Blockchain Cardano ist mit einer Marktkapitalisierung von knapp 17 Mrd. $ weitaus kleiner. Zudem liegt die APY nur bei 2,38 %.
Der wesentliche Vorteil von Cardano liegt in der fehlenden Lock Up Phase. Das heißt, du kannst das Staking nach Ablauf der Warm-Up Phase unmittelbar ohne Cool-Down beenden und die Coins verkaufen.
Polkadot
Bei Polkadot bindest du dich mit einer Staking-Teilnahme deutlich länger an das Netzwerk. Die Warm-Up Dauer fällt zwar relativ kurz aus, beim Cool-Down musst du jedoch mit einem Zeitraum von ca. 28 Tagen rechnen.
Ein Fenster, in dem sich der Wert der schwankungsanfälligen Kryptowährung (DOT) extrem verändern kann. Der Staking-Reward fällt dabei mit einer APY von 3,91 % verhältnismäßig gering aus.
NEAR Protocol
Größere Verdienstmöglichkeiten hast du beim Staking von NEAR Protocol. Die für ihre Einfachheit bekannte Blockchain bietet eine APY von 6,94 % – mehr als jede andere der bei Trade Republic angebotenen Kryptowährungen.
Allerdings sprechen wir bei NEAR von der kleinsten Kryptowährung (Marktkapitalisierung von 3 Mrd. $), die noch dazu eine hohe Volatilität mitbringt. Zudem liegt sie weit unter dem Allzeithoch.
Risiken von Staking
Wie du womöglich bereits bemerkt hast: Ganz so unkompliziert wie bei Dividendenzahlungen für Aktionäre ist es beim Staking von Kryptowährungen nicht. Das liegt vor allem an den Handelsrestriktionen, die sowohl der Warm-Up als auch der Cool-Down im Rahmen des Stakings mit sich bringen. Dabei kann man einen Diebstahl gestakter Coins (Slashing) nie ausschließen. Auch wenn Trade Republic mit etablierten Partnern wie Figment kooperiert, bleibt ein Restrisiko bestehen.
Außerdem können die Staking-Rewards umgerechnet in Fiatwährungen schwanken. Gerade bei kleineren Coins wie NEAR Protocol, Polkadot oder Cardano fällt die Volatilität besonders hoch aus. Und selbst bei etablierten Coins wie Solana und Ethereum zeigen sich stärkere Kursänderungen als bei vielen Aktien. Schnell kann der Wert einer Kryptowährung um über 30 % innerhalb eines Monats fallen.
Dieser Volatilität sollte sich jeder Krypto-Investor bewusst sein. Geldanlagen in solche Coins erfordern eine hohe Risikobereitschaft. Zudem solltest du dich genauestens mit der Technologie und dem jeweiligen Blockchain-Netzwerk auseinandersetzen. Gerade bei Kryptowährungen mit geringer Marktkapitalisierung ist ein genaues Verständnis notwendig – zumal ein weitaus höheres Verlustrisiko lauert.
Durch Staking nimmt dein „Skin in the Game“ zu.. Ein schneller Ausstieg ist dann nicht möglich. Entsprechend empfiehlt sich das Staking nur für risikobereite Anleger, die eine langfristige Krypto-Strategie verfolgen.
Lohnt sich das neue Crypto Wallet von Trade Republic?
Trade Republic hat mit dem neuen Crypto Wallet vielen Investoren einen Wunsch erfüllt. Mit Funktionen wie Crypto Saveback hat das Unternehmen von CEO Christian Hecker sogar mehr geliefert, als erwartet wurde.
Allerdings zeigt die genauere Analyse, dass das Angebot noch Potenzial nach oben hat. Das liegt nicht an den Funktionen selbst. Sowohl Crypto Transfer, Saveback als auch Staking bieten diverse Vorteile, auf die man bislang bei Trade Republic verzichten musste.
Zudem ist die Integration in der App gelungen. Wie man es von Trade Republic gewohnt ist, kommen die Features einfach und kompakt daher. Innerhalb weniger Klicks findet man sie in der App und kann sie bei Bedarf aktivieren.
Das löst jedoch nicht das größte Problem aus Anlegersicht: Der Spread beim Kauf und Verkauf von Bitcoin, Ethereum und Solana ist weiterhin hoch. Meist liegt die Spanne bei knapp 1 % zuzüglich der Fremdkostenpauschale (1 €). Gemäß Erfahrungen von Blocktrainer soll der Spread bei größeren Investitionssummen sogar noch höher ausfallen. Etablierte Krypto-Anbieter wie Bitpanda, Bison oder Bitvavo bieten deutlich günstigere Konditionen. Bei Bitvavo zahlst du z. B. nur eine Gebühr von 0,25 % des Investitionswerts.

So kommen etwa bei einer Krypto-Anlage von 10.000 € Kostenunterschiede von 0,75 % (75 €) zustande, die deine Rendite letztlich mindern. Denn du darfst nicht vergessen: Um die Krypto-Funktionen nutzen zu können, musst du sie zunächst kaufen.
Des Weiteren bieten auch die meisten anderen Anbieter Krypto-Transfers und Staking an. Diesbezüglich sticht Trade Republic mit der neuen Wallet also nicht hervor. Wenngleich man gerade beim Thema Krypto nicht vergessen darf, welch hohe Bedeutung die Zuverlässigkeit der Bank hat. Und in diesem Aspekt ist Trade Republic anderen Anbietern um Einiges voraus.
Am ehesten lohnt sich das Trade Republic Crypto Wallet für Anleger, die vom Crypto Saveback profitieren wollen. Zwar muss man von den 2 % auch hier den Spread und etwaige Steuern abziehen, dennoch bietet das bezahlen mit Crypto eine Funktion, die man in der Form bei einer vergleichbaren Bank nicht findet.
Auch Anleger, die ihre Vermögen gerne in einer App managen, sind bei Trade Republic an der richtigen Adresse. Schließlich ist die Vielzahl an Assets mittlerweile gehörig angewachsen: Aktien, ETFs, Anleihen, Private Equity, Tagesgeld oder eben Krypto. Wikifolios gehören leider noch nicht dazu. Warum ich eine All-in-One Strategie jedoch nicht für die beste halte, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt.
Krypto-Alternativen zu Trade Republic
Probleme einer All-in-One Strategie
Dass Trade Republic sein Angebot nach und nach erweitert, ist aus Sicht des Brokers nachvollziehbar. Schließlich werfen die neuen Produkte wie das Crypto Wallet Umsätze ab, die das Fintech durch den bevorstehenden Wegfall der Payment for Orderflow Gebühren benötigt.
Für dich als Anleger heißt das jedoch noch lange nicht, dass du dein gesamtes Vermögen bei einer einzigen Bank (in dem Fall Trade Republic) parken solltest. Es mag bequem sein, wenn du Crypto, Tagesgeld und Aktien in einer App verwalten kannst, birgt jedoch auf der anderen Seite auch Risiken.
Durch eine All-in-One Strategie machst du dich enorm abhängig von Trade Republic. Damit meine ich nicht mal zwingend den Vermögensschutz (Einlagensicherung, Sondervermögen). Obwohl du auch hier gerade bei größerem Vermögen Vorteile hast, wenn du mehrere Anbieter nutzt.
Vielmehr bist du an den Service, die Funktionsfähigkeit der App sowie die Handelsplattform von Trade Republic gebunden. Kommt es hier zu Störungen, hast du gerade bei akutem Bedarf Probleme. Prinzipiell bin ich zwar Fan der Trade Republic App, in Sachen Service haben die Berliner jedoch noch Luft nach oben.
Es macht deshalb Sinn, sein Vermögen auf mehrere Anbieter zu splitten. Das müssen nicht gleich zehn Banken sein, denn das macht das Ganze wiederum unübersichtlich. Drei bis fünf verschiedene Institute sind ein guter Richtwert. Je nach Größe und Streuung des Vermögens.
Bitvavo als beste Krypto-Alternative
Beim Thema Crypto kommt dabei für mich im Speziellen Bitvavo als Plattform in Frage. Das liegt in erster Linie an der günstigen Kostenstruktur, die mit 0,25 % des Investitionswerts weit unter dem Spread von Trade Republic (1 %) liegt.
Zudem sprechen wir bei Bitvavo von einem etablierten Krypto-Anbieter, dass sich durch seine Zuverlässigkeit in Deutschland einen Namen gemacht hat. Die App überzeugt durch ein schlankes Design und auch Ein- und Auszahlungen laufen ohne Probleme ab. Transfers sind via Lastschrift, Paypal oder Kreditkarte möglich.

Der niederländische Anbieter ist seit 2018 auf dem Krypto-Markt aktiv und bietet Zugang zu über 400 Kryptowährungen. Auch Funktionen wie Wallet-Transfers und Staking sind enthalten. Speziell beim Staking habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Bitvavo setzt auf Flex Staking, wodurch die Sperrfristen in Form von Warm-Up & Cool-Down Phasen komplett entfallen.
Bitvavo eignet sich also als Trade Republic Alternative für alle, die ihre Cryptos separat verwalten wollen und dabei hohen Wert auf kostenbewussten Handel, Funktionalität und Zuverlässigkeit legen.
Fazit
Das neue Trade Republic Crypto Wallet erweitert das bisherige Krypto-Angebot sinnvoll und erfüllt endlich den lang geäußerten Wunsch vieler Nutzer: Eigene Krypto-Transfers, Staking und ein attraktives Saveback-System. Die Integration in die App ist gelungen und die Sicherheitsarchitektur – insbesondere durch BitGo und Figment – gehört zu den besten am Markt.
Trotzdem bleibt das Wallet nicht ohne Schwächen. Der hohe Spread von rund 1 %, die steuerliche Komplexität beim Bezahlen mit Krypto und die teils langen Warm-Up bzw. Cool-Down-Phasen beim Staking schmälern das Gesamtpaket. Für Nutzer, die alles in einer App bündeln möchten und den Crypto Saveback mitnehmen wollen, ist das Wallet ein sinnvolles Feature. Für Krypto-Investoren mit Kostenfokus bleiben Anbieter wie Bitvavo die bessere Alternative.
Du möchtest mehr zu den Anlagemöglichkeiten bei Trade Republic erfahren? Hier findest du unsere Analysen zu den neuen Zinsprodukten und Private Markets.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wann kann ich auf Kryptowährungen zugreifen, wenn ich das Staking bei Trade Republic beende?
Wann du gestakte Coins wieder handeln kannst, hängt von der Länge der Cool-Down Phase ab. Diese variiert je nach Kryptowährung und kann zwischen 0 und 28 Tagen liegen. So wandert Cardano z. B. direkt nach der Deaktivierung zurück in deinen Besitz, während du bei Polkadot bis zu vier Wochen warten musst.
Warum kann man Bitcoin bei Trade Republic nicht staken?
Das Bitcoin-Netzwerk baut auf einer Proof of Work Technologie auf und eignet sich deshalb nicht für Staking. Hierfür ist ein Proof of Stake Ansatz notwendig, der z. B. von Ethereum oder Solana verwendet wird.
Gibt es beim Trade Republic Crypto Wallet Gebühren für Ein- und Auszahlungen?
Für Auszahlungen (Transfers an externe Wallets) gilt üblicherweise eine Netzwerkgebühr (z. B. Gas Fees bei Ethereum). Trade Republic selbst erhebt laut aktuellem Stand keine zusätzliche Auszahlungsgebühr, du zahlst nur die Blockchain-Kosten.
Ist der 1-% Bonus auf Wallet-Einzahlungen steuerfrei?
Kurz: Nein — der 1-% Bonus gilt als steuerpflichtige Einnahme im Jahr der Gutschrift. Für individuelle Steuerfragen empfehle ich eine Steuerberatung.
Führt Trade Republic Steuern bei Krypto-Verkäufen automatisch ab?
Nein. Trade Republic führt in der Regel keine Steuern auf private Veräußerungsgewinne ab. Gewinne musst du selbst in der Steuererklärung angeben.
Wie schnell erhalte ich Staking-Rewards und in welcher Form?
Rewards werden in der Regel in der jeweiligen Kryptowährung ausgezahlt. Der Gutschrift-Rhythmus ist wöchentlich. Rewards erhöhen automatisch deinen gestakten Bestand (Auto-Restake). Beachte dabei die doppelte Besteuerung von passiven Staking Rewards (Erhalt & Verkauf).